Auf Indonesien gibt es am meisten aktive Vulkan. So besuchten wir auf unserer Reise zwei aktive Vulkane auf Java.
Der Gegensatz könnte nicht grösser sein, am Morgen im schwülheissen Urwald von Borneo und am Abend auf fast 2000m Höhe am Kraterrand des Tenger Vulkans und zwei Tage später im Schlund des Schwefelspeienden Ijen.
4.6.2018 Surabaya Mount Bromo
Vom Flughafen in Surabaya fahren wir mit dem Bus fast 6h zu unserem Hotel Lawa View Lodge www.lavaindonesia.com/ das wir spät am Abend erreichen. Einchecken, Nachtessen und dann ab ins Bett, wollen wir doch früh aufbrechen an unseren Spot zum Sonnenaufgang am Mt. Bromo.
5.6.2018 Mount Bromo
Abfahrt um 3.30h mit Jeep zum äusseren Krater des Tengger Vulkans auf 2380m höhe. Von dort hat man einen super Blick auf den Bromo, einer der aktivsten Vulkane, den Semeru und Batok. Wir wollten natürlich einen idealen Spot am Aussichtspunkt haben, deswegen der frühe Aufbruch um vor den vielen anderen die auch mit den Geländefahrzeugen herangekarrt werden da zu sein. Die wirklich eindrückliche und fantastische Sicht auf diese grandiose Landschaft lassen alle Strapazen vergessen. Es stimmte alles an diesem morgen, Nebel ein paar Wolken und ein glühender Sonnenaufgang.
Dann zum Frühstück zurück ins Hotel, um anschliessend in das Tengger-Plateau an den Fuss des Mt. Bromo zu fahren.
Am Nachmittag fahren wir hinunter in das Tengger Plateau um von da auf den Gunung Bromo zu steigen.
Ich steige dann aber nicht hinauf da es sehr steil und etwa 200 Höhenmeter sind. Stattdessen fotografiere ich die Vulkane von unten mit einem Reiter als Model vor den Vulkanen.
Bernhard Stoll macht dann für mich ein paar Aufnahmen vom aktiven Schlund des Gunung Bromo. (Danke Bernhard)
Zurück ins Hotel zum Mittagessen. Nachmittag etwas Ruhe nach diesem langen Morgen. Nach dem Abendessen wieder früh ins Bett, morgen geht es schon wieder um 3.30 Uhr Los zu einem anderen Spot am Bromo.
6.6.2018 Mount Bromo
Morgens um 4h fahren wir wieder mit den Jeep an einen zweiten Spot des Mt. Bromo. Auch hier wieder super Verhältnisse. Das einzige das fehlt sind ein paar Wolken von den Vulkanen (Jammern auf hohem Niveau!).
Im Hintergrund der aktive Semeru der immer wieder eine Rauchwolke aussendet.
Aus Wikipedia: Gemäss einer Geschichte hat am Ende des 15. Jahrhunderts die Prinzessin Roro Anteng desMaiapahit-Imperiums zusammen mit ihrem Ehemann Joko Seger ein eigenes Fürstentum gegründet. Sie nannten es Tengger nach den Endsilben ihrer Namen. Das Fürstentum florierte, aber dem herrschenden Paar war es nicht möglich Nachkommen zu zeugen. So kletterten sie in ihrer Verzweiflung auf den Bromo und beteten zu den Göttern, sie mögen ihnen beistehen. Diese versprachen ihnen zu helfen unter der Bedingung, ihr letztgeborenes Kind den Göttern zu opfern. Die beiden hatten 24 Kinder und als das 25. und letzte Kind, Kesuma, geboren wurde, weigerte sich Roro Anteng, ihr Kind wie versprochen zu opfern. Die Götter drohten mit Feuer und Schwefel, bis sie schließlich das Kind doch opferte. Nachdem es in den Krater geworfen wurde, befahl die Stimme des Kindes den Einheimischen, jährlich eine Feier am Vulkan abzuhalten. Dieses Kassada genannte Fest wird auch heute noch abgehalten. Es besteht hauptsächlich aus einer nächtlichen Prozession zum Gipfel, wo dann Tiere, Früchte und Reis geopfert werden.
Dieser Brauch wird bis heute mit einem riesigen Volksfest aktiv gepflegt, die Pilger werfen Opfergaben in den Schlund des Bromo und unten im Abhang fangen dann verwegene Fänger die Opfergaben auf die sie dann behalten dürfen.
Es hat mich auch heute wieder tief beeindruckt diese grandiose Vulkanlandschaft während Stunden zu beobachten. Ein faszinierendes Farbenspiel.
Fahrt nach Kalipuro
Am Nachmittag geht es gleich weiter nach Kalipuro. Die Fahrt dauert fast 8h und führt der Küste entlang durch Probolingo, Situbondo, Banyuwangi, nach Kalipuro in unser Hotel. Es hat sehr viel Verkehr auf verlotterten Strassen. Dies ist die Hauptverbindung von Jakarta nach Bali! Unsere Fahrer müssen in teils halsbrecherisch Überholmanöfern die alten Lotterlastwagen überholen! Bei Baustellen erwarten die Lotsen ein kleines Entgelt für die Verkehrsregelung!
Am Abend werden wir dafür mit einem feinen Essen im Hotel entschädigt.
7.6.2018 Vulkan Ijen
Heute starten wir zum grössten Abenteuer auf meiner Indonesienreise. Wir wollen in den Schlund des Vulkans Ijen steigen dort wo die Arbeiter unter härtesten Bedingungen Schwefel abbauen.
Nach dem Frühstück fahren wir um 9h ab zum Ausgangspunkt unserer Wanderung auf den Vulkan Ijen dem Schwefelkrater.
Wir marschieren die gleiche Route wie die Arbeiter die auf dem Ijen Schwefel abbauen, das in absoluter Reinheit aus dem Vulkankrater strömt. Es führt eine sehr steile aber gut befestigte Strasse vom Ausgangspunkt auf 1854m Höhe den Berg hoch zum 2383m hohen Kraterrand. Hier transportieren sie den Schwefel auf Karren runter ins Tal und das alles noch ohne Elektroantrieb!!!
Nach etwa 2.5 Stunden erreichen wir den Kraterrand nachdem wir unterwegs in der ehemaligen Wägestation Arbeiter fotografieren durften. Sie wohnen in erbärmlichen Hütten!
Oben eine grandiose Sicht auf den Krater und die aufsteigenden Schwefelwolken. Nachdem wir uns etwas erholt hatten vom Aufstieg und das Panorama bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen fotografiert hatten und unsere Gasmasken angepasst haben, stiegen wir den sehr steilen unwegsamen Pfad hinunter. Die Gasmaske immer griffbereit weil der Wind dauernd wechselte und plötzlich wieder giftige Schwefelwolken auftauchten. Unterwegs immer wieder Fotostops von dieser unwirtlichen Welt. Der Weg wird immer schlechter bis wir endlich 300 Höhenmeter tiefer beim Kratersee ankommen. Auch dort muss man schauen dass man immer den Schwefelwolken ausweichen kann oder die Gasmaske trägt.
Anreise an Reisfeldern und schönem Urwald vorbei.
Hinunter in den Krater begegnen wir den Arbeitern die bis zu 80 kg Schwefel zwei mal am Tag herauftragen.
Der Kratersee ist praktisch reine Schwefelsäure es empfiehlt sich gar nicht damit in Berührung zu kommen. Das reine Schwefel an sich ist nicht giftig solange es trocken ist, deshalb tragen die Arbeiter praktisch keine Schutzausrüstung. Schwefeldampf dagegen ist sehr giftig, wogegen wir uns mit den Gasmasken schützten mussten.
Das Schwefel tritt dauernd aus dem Vulkan und wird von den Arbeitern in Rohre gefasst die nach unten fliessen. Da kühlt das Gas ab und Kondensiert bis es unten heraustropft und zu bizarren Formen erstarrt. Diese werde dann von den Arbeitern zerkleinert und in Körben die bis zu 80 Kg wiegen den Weg hochgetragen.
Wir fotografieren dann die Arbeitstätten der Arbeiter und die skurillen ständig wechselnden Lichtbedingungen. Man muss immer aufpassen wenn der Wind kehrt dass man sofort die Gasmaske anzieht!
Der grosse See im Krater ist vollständig gefüllt mir 100% Schwefelsäure. Er sieht so friedlich aus wenn die Schwefelnebelschwaden darüberziehen. Man ist sich dies gar nicht bewusst dass man augenblicklich aufgelöst würde wenn man da reinfällt. Und wir fotografieren da munter drauflos und spazieren bis einen Meter an den Rand des Sees!
Zum Sonnenuntergang erleben wir dann ein wahres Feuerwek an Lichtstimmungen es ändert im Sekundentakt während dem Sonnenuntergang und es entstehen sicher bei jedem spektakuläre Bilder.
Wenn es dann dunkel wird soll das andere Highlight, die blauen Flammen erscheinen. Das Schwefel brennt nämlich mit einer blauen Flamme ab, nur sieht man dies am Tag nicht. Erst in der Nacht sieht man wie gefährlich es in diesem Krater eigentlich ist wenn die blauen Flammen erscheinen. Leider sehen wir nur ganz wenige grosse Flammen weil es zu stark windet und die Flammen im Rauch untergehen. Es gibt dann auch so brennende Schwefelstrassen die die Arbeiter aber mit Wasser ablöschen und so können wir nur wenige Aufnahmen von diesem Phänomen machen. Es ist auch sehr schwierig in völliger Dunkelheit mit einer Gasmaske im dichten Schwefelrauch zu fotografieren!
Ja und dann heisst es um 21.00 Uhr den gleichen Weg zurück, 300 Hm bis zum Kraterrand und dann zurück ins Camp den steilen Weg hinunter. Erst beim herunterlaufen sieht man wie Steil er wirklich ist, ich rutsche mehrmals aus!
Dann die Rückfahrt zum Hotel das wir um 01.00 Uhr erreichen. Da wir den ganzen Tag nie richtig gegessen haben (es war einfach zuviel los!!) erhalten wir im Hotel noch eine Nudelsuppe bevor wir um 2Uhr völlig geschafft ins Bett gehen.
Aber vorher zum krönenden Abschluss unseres Besuches auf dem Ijen ein Panorama mit der Milschstrasse
8.2.2018 Reise Kalipuro nach Denpasar auf Bali
Ja und schon geht es weiter zum 4. Teil unserer Reise zu den urtümlichsten Tieren auf dieser Erde, den Waranen auf Komodo.