Indonesien 2018 Teil 2 Orang Utan

Nachdem ich vor einigen Jahren in Uganda in Tuchfühlung der dort lebenden Berg Gorillas treten durfte, wurde mein Wunsch nun erfüllt auch die Orang Utans auf Borneo in freier Wildbahn zu erleben.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl mit diesen Tieren eine kurze Zeit in der Wildnis zu verbringen.

 

 

2.6.2018 Surabaya Pangkalan-Bun Kumai Sekonyer River

Wir starten bereits um 4.30 zum Flughafen und erreichen nach 1h Flug Pangkalan-Bun, das Flugzeug der Trigana Air machte nicht gerade den besten Eindruck (siehe herunterhängende Lüftung) als Instandhalter habe ich sie kurzerhand wieder eingehängt! Mit dem Taxi fahren wir nach Kumai wo wir unser Hausboot beziehen für die Bootsfahrt auf dem Sekonyer River. Wir starten um 8.30 zu unserer dreitägigen Flussfahrt.

Ein sehr schönes  Boot mit einer hervorragenden Crew wie sich später herausstellte.

In Kumai entdecken wir riesige Hallen mit tausenden Einfluglöchern. Hier züchten die Einheimischen Schwalben deren Nester verkaufen sie dann für teures Geld nach China als Delikatessen...! was die Asiaten doch nicht alles essen! 

Pondock Tangguy Nationalpark

Schon bald erreichen wir den Tanjung-Putin-Nationalpark wo wir nach dem Mittagessen auf dem Boot, im Camp Pondok Tangguy Resort Pesala, eine Fütterung der Orang Utan erleben dürfen. Das eindrücklichste Erlebnis war aber die unerwartete Begegnung mit einem älteren Oran Utan Männchen. Wir verfolgten einen Jungen in den Baumwipfeln der sich aber kaum fotografieren liess wir achteten nicht so auf die Umgebung und plötzlich standen wir nur drei Meter vor diesem Männchen und sind fast erstarrt vor Überraschung. Wir gingen dann etwas zurück und konnte wunderbare Fotos machen und ihn Beobachten. Ein unbeschreibliches Gefühl so nah diesem Tier in die Augen zu sehen. Ich weiss jetzt auch wieso sie übersetzt Waldmenschen heissen!! 

 

Bei der Weiterfahrt fotografieren wir bei besten Lichverhälnissen eine Familie Nasenaffen. Ich finde die sehr schön mit ihren Nasen und der "tollen Frisur". Auch ein Grauaffe entdeckten wir beim Essen. Es ist eine wunderschöne Bootsfahrt auf dem Sekon River in absoluter Abgeschiedenheit die Natur zu geniessen.

Das Nachtessen auf dem Boot ist wieder sehr gut und anschliessend baut die Crew das Oberdeck in einen Schlafsaal um, es war eine Nacht nur umgeben von einem Moskitonetz mitten im Urwald angesagt.

 

Nachtpirsch im Urwald

 Vor dem Schlafengehen offerierte der Ranger den mutigen und unermüdlichen eine Pirsch im Dschungel. Natürlich war ich dabei und wir wurden mit einem wunderschönen aber auch etwas unheimlichen Erlebnis belohnt. Vorsicht war angesagt, wäre es doch für uns unmöglich den Weg  in der Nacht ohne Gide zurück zu finden. Wunderschön nur die Stimme der Natur zu hören und auch die Tiere zu beobachten. Ein Vogel schlief unter einem perfekt gewählten Blätterdach; zum ersten mal sah ich eine giftige Tarantel die sich heftig verteidigte. Nach diesem super Tag schlafe ich sehr gut in der freien Natur!

 

3. 6.2018 Zweiter Tag Bootsfahrt zum Camp Leakey

Bevor wir losfahren können wir die erste Fütterung in einem kleinen Camp beobachten. Es kommen einig Tiere weit oben in den Bäumen herangeschwungen und geniessen dann die Bananen. Es ist interessant zu beobachten wie die Hierarchie unter den Weibchen mit Babi's und den jungen Männchen genau eingehalten wird (sie müssen sich hinten anstellen!). Die Tiere werden zwei mal am Tag mit Bananen gefüttert. Am Weg entdecken wir noch Riesenameisen und schöne Schlauchblumen.

  

Dann geht die Fahrt weiter und wir zweigen vom Sekonyer River in den Black River ab zum Camp Leakey. Der Fluss ist ganz schwarz, wieso er derart Pechschwarz ist habe ich nicht erfahren. Am besten sieht man dies an der Einmündung zum Sekonyer River. Wir können wunderbare Spiegelungen fotografieren.

  

Auf dem Weg zum Camp entdecken wir direkt am Ufer ein Orang Utan im Schilf herumturnen. Doni kennt diesen Affen sie nennen in Mario und er ist für mich der schönste Orang Utan den ich auf der ganzen Reise gesehen habe! Haare wie frisch vom Coiffeur und er weiss sich gekonnt als Model zu präsentieren. Bevor er im Urwald verschwand hat er sich gemütlich auf einem Ast niedergelassen und uns lange beobachtet, was hat er wohl von uns gedacht? Komische Viecher da auf dem Boot!!!!

Camp Leakay

Um 14.30 Uhr erreichen wir Camp Leakay. https://orangutan.org/our-projects/research/camp-leakey/ Da gibt es schon viel mehr Touristen. Das Camp ist das erste Orangutan Auswilderungslager das 1971 errichtet wurde als immer mehr Affen ihre Heimat verloren wegen der Abholzung des Urwaldes für die Gewinnung von Palmöl.

Die letzte Fütterung erleben wir hier und es geht ganz anders zu und her. Alle anwesenden Weibchen mit ihren Jungen sitzen zusammen und helfen sogar einander. Nur die jungen Männchen müssen warten und sich in acht nehmen.

Hier ist der einzige Ort wo sie den Orang Utan Milch füttern. Es war köstlich zuzuschauen wie sie damit umgegangen sind!

Das dominante Männchen ist leider nicht da. In den Bäumen entdecke ich dann noch einen sehr schönen Vogel, den dann alle ins Visier nehmen, woran die anderen Besucher dann wieder ihre Freude haben und anstatt den Affen uns zuschauen wie wir intensiv diesen Vogel fotografieren!

 

Dann ziehen wir uns auf unser Boot zurück und verbringen einen gemütlichen Abend. Um Zeit zu sparen fahren wir vier Stunden Flussabwärts an einen Schlafplatz mitten in der Wildnis. Wir wurden wieder mit einem guten Nacht- und Morgenessen verwöhnt. Damit wir etwas mehr Platz zum Schlafen hatten legte ein zweites Schiff an. An die Sanitären Anlagen muss man sich ein wenig gewöhnen: WC, Dusche und Lavabo alles in einem kleinen Raum! aber es wurde wiederum eine einmalige Nacht praktisch unter freiem Tropenhimmel. 

 

Zurück in Kumai fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen und fliegen zurück nach Surabaya, diesmal mit einem neueren Flugzeug! Dort essen wir Mittag im gleichen Restaurant und fahren dann weiter und erreichen nach 6h Fahrzeit unser Hotel Lava View auf 2377m höhe. http://www.lavaindonesia.com/

Was für ein Wechsel, am morgen im Urwald von Kalimantan bei 35° schwülheissem Klima und nun auf 2220m mit einer traumhaften Aussicht auf den Tengger Krater mit den vielen aktiven Vulkanen.

Ein Dankeschön an unsere Bootscrew es war eine super Fahrt.

Weiter geht es nun in die Berge zu den aktiven Vulkanen Bromo und Ijen auf der Insel Java

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